Das letzte Wochenende des Februars war für die Mitglieder der Wiesbadener Taunusmusikanten ein besonders Musikalisches. Bereits am Donnerstag Abend kehrten die ersten Taunusmusikantinnen und -musikanten in eine schöne am Rhein gelegene Stadt ein und bereiteten die Ankunft der im Laufe des Freitags eintreffenden weiteren Musiker vor. Das Jugendgästehaus in Kaub war nun bereits zum dritten Mal die Wahl, um das Probenwochenende dort stattfinden zu lassen.
Während an diesem Wochenende auch die olympischen Spiele ausklangen, erklangen in den Proberäumen passenden Töne: „The Olympic Spirit“, die von John Williams komponierte Erkennungsmelodie der olympischen Sommerspiele von Seoul. Ein sehr kraftvolles Stück, das im Bereich der Oberstufe als Schwierigkeit angeiedelt ist.
Über John Williams Tätigkeit als Komponist bekanntester Filmmusiken könnte nun die Überleitung zu einem weiteren Stück des Probenwochenendes, dem „Herrn der Ringe“, gelingen. Die musikalische Reise durch das Auenland, die Suche Gollums nach seinem „Schaahatz“ und die schließlich die Krönung des Königs zauberten dem ein oder anderen eine wohlige Gänsehaut.
Mit „Music“ von einem anderen John, nun John Miles, ist schließlich der Stücke-Dreiklang des Probenwochenendes komplett. Und welches Stücke könnte passender für drei Tage voller Musik stehen dieser Song, der so treffend mit „Music was my first love and it will be my last“ beginnt?
9 Stunden Probenarbeit im Orchester, 3 Stunden in den einzelnen Instrumentengruppen, 2 Stunden Spiel in eigenen Ensembles sind das musikalische Rechenergebnis des Probenwochenendes. Aber nicht nur am Instrument war das Probenwochenende ein Erfolg: Abend im Gewölbekeller des Jugendgästehauses heulten die Werwölfe lautstark im „Düsterwald“, um sich gegen die dortigen Dorfbewohner zu verschwören. Das beliebte Gruppenspiel hielt auch seinen Einzug in die Reihen der Orchestermusiker. Parallel dazu wurden genüßlich Cocktails geschlürft, viel gesprochen und einfach einige gute Stunden gemeinsam verbracht.
Am Samstag gestalteten sich die Musikerinnen und Musiker einen eigenen bunten Abend. Von klangstarken Tenorhorn-Quartetten, irischen Flöten-Duetten über freie Spielgruppen bis hin zu schmetternden Reiterfanfaren war an diesem Abend alles vertreten, was das musikalische Buffet hergab. Besonders toll ist, dass im Laufe des Probenwochenendes immer wieder weitere Gäste längere Zeit vor dem Proberaum der Musik des Orchesters lauschten. Schnell wurde ein Zettel aufgehängt, der ausdrücklich mitteilte, dass „Zuhören erwünscht“ als Motto des offenen Vereins steht und jeder eingeladen ist, im Proberaum zuzuhören. Das wurde auch am „Bunten Abend“ angenommen, so dass einige Gäste des JGH Kaub ein musikalisches Betthupferl geboten bekamen und sogar zwei Zugaben gespielt werden durften.
Doch leider ist auch irgendwann einmal wieder Sonntag und man hört den Montag lautstark rufen, der mit dem Beginn der Arbeitswoche das Ende des Probenwochenendes signalisiert. Nach einem musikalischen Vormittag, der die Fortschritte an den Stücken hörbar machte, ging es nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen zufrieden, aber wirklich geschafft, nach Hause. Ein wirklich großartig organisiertes Probenwochenende mit lustigen Abenden, tollen Spielen, starker Musik lässt nur eine letzte Aussage zu: Es war ein hervorragendes Wochenende!
Ein olympisches Probenwochenende in Kaub