Mit einem erstaunten „Ihr werdet ja jedes Jahr mehr!“ und „Hoffentlich sitzen nachher nicht mehr Leute auf der Bühne als davor!“ wurden am frühen Sonntag morgen die 33 Wiesbadener Taunusmusikanten im Kerbezelt begrüßt, um dort gemeinsam mit Pfarrer Hofmann, den neuen Konfirmanden und der Wallauer Gemeinde (die schließlich doch deutlich mehr waren als die Musiker) einen fröhlichen Kerbegottesdienst zu feiern. In der Tat saßen selten so viele Musiker auf der Bühne, so dass sogar der Altar etwas zur Seite weichen musste. Klanggewaltig eröffnete dann das Orchester mit Wallauer Pünktlichkeit um fünf Minuten nach 11 Uhr den Gottesdienst mit „I will follow him“. Nach der Vorstellung der neuen Konfirmanden begann Pfarrer Hofmann, inspiriert von der Lachnacht am Kerbedonnerstag, seinen humorvollen Gottesdienst, denn sowohl „traurig sein und fröhlich sein“ hat seine Zeit. Die Musiker nahmen anschließend den Ball gekonnt auf und präsentierten das nächste Lied aus dem Gesangbuch als Kanon. Die Holzbläser starteten mit der rechten Seite des Zeltes „Lobe den Herrn, meine Seele“, die linke Seite des Zeltes ließ sich mit Hilfe der Blechbläser nicht lumpen und zog acht Takte später nach. Nach einer fröhlichen Stunde Gottesdienst beendete der 2. Vorsitzende der Kerbegesellschaft den Gottesdienst mit einem großen Dank an Pfarrer Hofmann und an die Wiesbadener Taunusmusikanten, die als „Rausschmeißer“ noch das neu einstudierte „Rolling in the Deep“ von Adele anstimmten.
Beschwingt trafen sich anschließend Gemeinde und Musiker am Essenstand, um sich gemeinsam für den Umzug zu stärken. Pünktlich zum Aufstellungszeitpunkt kamen nur noch wenige Tropfen vom Himmel, und weil Petrus ein heimlicher Wallauer ist, ließ er die Zugteilnehmer trockenen Fußes zwei Stunden durch Wallau ziehen. An der Kirche gaben wie gewohnt die Kerbeeltern ihre alljährliche Rede zum besten, in der sie insbesondere mit der Hofheimer Politik abrechneten. Ein kleines Platzkonzert von Wiesbadener Taunusmusikanten und Wallauer Ländchesmusikanten rundeten den vergnüglichen Nachmittag ab. Extra für diesen Anlass hatte der Vorsitzende der Wiesbadener Taunusmusikanten Karsten Schindler für den „Bozener Bergsteigermarsch“ einen speziellen Text für Wallau geschrieben, was mit großer Begeisterung durch die Zuschauer aufgenommen wurde. Ohne Zugaben ließen die Mitglieder der Kerbegesellschaft die Musiker nicht weiterziehen und so wurde gemeinsam das „Trompeten-Echo“ und der „Tiger Rag“ angestimmt. Mit großen Applaus traten die Wiesbadener Taunusmusikanten die letzten Meter Richtung Kerbeplatz an. Nach sechs Stunden mit viel Musik und guter Laune verabschiedeten sich die Musiker von der Wallauer Kerb 2019.
Am nächsten Samstag eröffnet das Orchester das Freudenberger Oktoberfest, und am dauraffolgenden Wochenende steht dann das Kerbefinale für 2019 in Erbenheim im Terminkalender. Danach beginnen bereits die Vorbereitungen für die Advents- und Weihnachtszeit – der Vorstand hat bereits fünf neue Stücke ausgewählt, auf die sich die Zuschauer unter anderem auf dem Sternschnuppenmarkt am 22. Dezember in Wiesbaden freuen können.